Paleochora, häufig als „Bride of the Libyan Sea“ bezeichnet, ist eine charmante Stadt an der Südwestküste Kretas. Mit ihrer reichen Geschichte, den atemberaubenden Stränden und einer Vielzahl von Aktivitäten ist sie zu einem beliebten Ziel für Reisende geworden, die sowohl Entspannung als auch Aktivität mögen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen
Paleochora befindet sich etwa 75 Kilometer südlich von Chania und erstreckt sich über eine kleine Halbinsel im Libyschen Meer. Die Stadt hat etwa 2.000 Einwohner und bietet eine harmonische Kombination aus traditioneller kretischer Kultur und Moderne. Hier gibt es eine Vielzahl an Unterkünften, von gemütlichen Zimmern und geräumigen Apartments bis hin zu charmanten Hotels und Campingplätzen. An einer Auswahl an Tavernen und anderen Restaurants mangelt es nicht. Nachtschwärmer finden hier mehrere Bars, die häufig Live-Konzerte im Freien veranstalten und eine lebendige Atmosphäre schaffen.
Geschichte von Paleochora
Paleochora hat eine bewegte Geschichte. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, die laut Überlieferung nach einem starken Erdbeben aus dem Meer emporstieg. Die Region ist seit der Antike besiedelt. Östlich der Stadt stand einst die antike Stadt Kalamyde, eine bedeutende Siedlung während der dorischen und römischen Zeit, die als Hafen für das Landesinnere diente. Spuren dieser antiken Stadt, darunter Befestigungsmauern und Ruinen, sind für heute noch sichtbar.
1278 erkannten die Venezianer, die Kreta zu dieser Zeit kontrollierten, die strategische Bedeutung der Region und errichteten die Festung „Selino Kasteli“, um sich gegen Piratenangriffe zu verteidigen. Der Name „Selino“ wurde schließlich zur Bezeichnung der gesamten Provinz. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Festung mehrfach zerstört und wiederaufgebaut – zuerst von Piraten, dann von den Osmanen und später auch bei lokalen Streitigkeiten. Heute krönen die zerfallenen Mauern von Selino Kasteli noch immer den Hügel über der Stadt und bieten einen atemberaubenden Ausblick und ein Gefühl der Jahrhunderte, die an diesem ruhigen Ort Kretas vorbeigegangen sind.
Paleochora blieb bis ins 20. Jahrhundert hinein ein kleines Fischerdorf. Die moderne Transformation des Ortes begann in den 1960er Jahren, als sich Siedler aus umliegenden Dörfern und von der abgelegenen Insel Gavdos ansiedelten. Sie wurden von der natürlichen Schönheit der Region und dem wachsenden Tourismus angezogen. Seither hat sich Paleochora zu einem entspannten, aber lebendigen Reiseziel entwickelt.
Anreise
Die Anreise nach Paleochora ist lang, aber unkompliziert. Von Chania aus fahren viermal täglich Busse zu dem Ort. Eine Anreise mit dem Auto (Taxi oder Mietwagen) ist ebenso einfach. Reisende aus Heraklion können zunächst einen Bus nach Chania nehmen und dort in einen Bus nach Paleochora umsteigen. Die gesamte Busreise von Heraklion dauert etwa fünf Stunden, während eine Direktfahrt etwa dreieinhalb Stunden in Anspruch nimmt. Während der Touristensaison verbinden Fähren Paleochora mit den umliegenden Küstendörfern.
Sehenswürdigkeiten
Paleochora mag zwar eine kleine Stadt sein, bietet jedoch eine beeindruckende Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, die Geschichte, Natur und Freizeit vereinen. Z.B. die venezianischen Festung Selino Kasteli, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Obwohl sie heute größtenteils in Ruinen liegt, erzählen die Überreste der Steinmauern und Türme von mittelalterlichen Schlachten und Piratenüberfällen. Der kurze Aufstieg zum Gipfel belohnt Besucher mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt, die Küstenlinie und das tiefblaue Libysche Meer.
Nur eine kurze Fahrt oder Wanderung von Paleochora entfernt liegt das kleine Dorf Anidri, in dem sich die Kirche Agios Georgios befindet – eine wunderschöne Kapelle aus dem 14. Jahrhundert, die mit bemerkenswert gut erhaltenen byzantinischen Fresken verziert ist. Von dort aus kann man der Anidri-Schlucht folgen, einem malerischen Pfad, der sich durch dramatische Felsformationen und üppige Vegetation schlängelt und am malerischen Strand von Gialiskari endet.

Der Strand von Elafonissi ist auch ein oft besuchtes Ziel. Der Strand ist für seinen rosafarbenen Sand und das türkisfarbene Wasser bekannt ist. Man erreicht ihn mit dem Auto oder während der Saison auch mit dem Boot. Bedenken sollte man allerdings, dass Elafonissi während der Saison sehr sehr voll ist.
Das kleine archäologische Museum von Paleochora bietet einen Einblick in die antike und mittelalterliche Geschichte der Region. Es präsentiert Artefakte aus Kalamyde und anderen nahegelegenen Fundstätten. Ein Spaziergang entlang der Promenade von Paleochora empfiehlt sich insbesondere am Abend.
Aktivitäten und Strände
Paleochora ist ein Paradies für Strandliebhaber und für Outdoor-Enthusiasten. Auf der Westseite der Halbinsel liegt Pachia Ammos, der beliebteste Strand der Stadt. Dieser lange Streifen aus goldenem Sand und klarem, flachem Wasser ist perfekt zum Schwimmen, Sonnenbaden oder einfach zum Entspannen mit einem Buch unter einem Sonnenschirm. Er ist gut organisiert, mit Sonnenliegen, Cafés und Rettungsschwimmern, und trägt stolz die EU-Umweltfahne, ein Zeichen für Sauberkeit und Umweltqualität. Im Osten finden man die Strände Halikia und Votsalo – kieselige Ufer mit tiefem, ruhigem Wasser, ideal zum Schnorcheln oder für ein ruhigeres, weniger sandiges Stranderlebnis. Diese Strände sind nahe dem Stadtzentrum und von Tavernen gesäumt, wo man Mittagessen mit Blick auf das Meer genießen kann.

Etwas weiter entfernt gibt es auch gute Strände. Die Strände Grammeno, Krios und Karavopetra bieten ruhige Rückzugsorte, die nur eine kurze Fahrt entfernt sind. Sie zeichnen sich durch weniger Besucher und ein unberührteres Ambiente aus. Naturliebhaber werden den Strand von Gialiskari schätzen, der am Ausgang der Anidri-Schlucht liegt und für seine markanten Felsformationen und seine entspannte Atmosphäre bekannt ist.
Neben den Stränden ist Paleochora ein hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge. Der Europäische Fernwanderweg E4 verläuft durch die Region und bietet atemberaubende Küsten- und Bergstrecken. Zu den beliebten Wanderungen zählen die Anidri-Schlucht, die Agia-Irini-Schlucht und die weniger bekannte, aber ebenso beeindruckende Pelekaniotis-Schlucht.
Für Wassersportler bieten sich Windsurfen, Paddleboarding und Kajakfahren am Pachia Ammos an. Taucher können an geführten Ausflügen lokaler Tauchzentren teilnehmen, die auch Schnorcheltouren zu abgelegenen Buchten und Riffen mit einer artenreichen Unterwasserwelt anbieten.
Unterkunft in Paleochora
Paleochora bietet eine breite Auswahl an Unterkünften für unterschiedliche Budgets und Vorlieben. Ein paar Beispiele:
- Aris Apartments: Ein familiengeführtes Haus, das für seine herzliche Gastfreundschaft und die Nähe sowohl zum Strand als auch zum Stadtzentrum bekannt ist.
- Libyan Princess: Ein modernes Hotel, das luxuriöse Zimmer, einen Swimmingpool und erstklassige Annehmlichkeiten bietet.
- Pal Beach: Direkt am Strand Pachia Ammos gelegen, bietet dieses Hotel atemberaubende Meerblicke und einen einfachen Zugang zum Strand.
- On the Rocks: Wie der Name schon sagt, thront dieses Hotel auf der felsigen Küstenlinie und bietet einen Panoramablick auf das Libysche Meer.
- Megim: Etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegen, bietet es eine ruhige Umgebung mit schönen Gartenanlagen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Paleochora historische Faszination mit natürlicher Schönheit und modernem Komfort vereint.