Auf meiner 7-tägigen Kreta Rundreise geht es am Tag 2 überwiegend durch Chania. Ich will mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Chania und etwas die Halbinsel Aktrotiri ansehen. Ich habe noch viel nachzuholen. Anschließend treffe ich noch „KV“ vom Kretaforum in Kalyves und fahre dann zu einem meiner Lieblingsstrände auf Kreta.
Meine Ankunft in Chania gestern war überraschend verregnet. Kreta kenne ich meist nur mit schönem Wetter. Aber gut, Ende März ist auch hier noch kein Sommer angekommen. Ich parkte mein Auto auf dem Parkplatz in der Nähe vom Talos Platz bei der Hafeneinfahrt und ging zügig in Richtung Altstadt zum Hotel. Wieder war alles leer – sicher nicht nur wegen des Wetters.
Als Hotel hatte ich mir für die Übernachtung das 11City Hotel (30 Euro/Nacht) in Chanias Altstadt ausgesucht. Ich wollte schon immer mal in einem der venezianischen Häuser übernachten und das Gebotene erschien mir mehr als nur fair. Wirklich ein schönes kleines und innen sehr modern eingerichtetes Hotel. Dem Baustil geschuldet mit kleinen Zimmern, bei denen der Platz aber perfekt ausgenutzt wurde. Und das Bett – wunderbar!
Da ich Hunger hatte, habe ich mir vom Eigentümer des Hotels noch ein Restaurant-Tipp geholt. Er empfahl mir das Restaurant Apostolis am Ende des Hafens. Und diese Empfehlung war wirklich Gold wert. Selten habe ich für relativ kleines Geld ein so gutes Lammgericht gegessen.
Stromausfall in der Altstadt Chania
Ich habe wirklich gut im 11City Hotel geschlafen und bin für meine Verhältnisse ziemlich spät um 7 Uhr aufgewacht. Also noch gut eine Stunde Zeit bis das Frühstück im Haus gegenüber beginnt. Zeit genug, um ausgiebig zu duschen und um meinen späteren Weg durch Chania zu planen.
8 Uhr. Ich gehe runter zum Frühstück und stelle fest, dass gar kein Licht gegenüber im Frühstücksraum leuchtet. Im Dunkeln sehe ich aber einige Gestalten herumirren. Ich geselle mich dazu und versuche mir den Weg an den anderen Gästen vorbei zum Kaffee zu bahnen. Nicht ganz so einfach, denn es ist einfach mal richtig dunkel. Man kann kaum erkennen kann, was da am Buffet vor einem liegt – oder auch steht.
Während ich auf die Entschlossenheit der Vorderfrau warte, kommt mir der Gedanke, dass ich wohl gerade einen Stromausfall erlebe. Ich bin trotzdem guter Laune. Entspannt – Kreta-entspannt.
Langsam frage ich mich aber, warum noch niemand Kerzen als Alternativbeleuchtung besorgt hat. Zeitgleich stelle ich fest, dass man in der Not erfinderisch wird. Ich krame mein iPhone heraus und nutze dieses als Taschenlampe. Zur Orientierung reicht das allemal.
Wie hasse ich doch Buffet-Essen! Also nicht des Essens wegen sondern eher, weil das Anstehen immer so ein Krampf ist. Nachdem ich endlich freie Bahn habe, schnappe ich mir schnell einen Teller und packe ein paar Stücken Kuchen rauf. Dann noch eine Tasse Kaffee eingießen und schnell zum Platz und aufessen. Genießen kann ich das heute nicht und eine zweite Runde spare ich mir lieber.
Sehenswürdigkeiten von Chania
Ich schnappe mir meinen Rucksack und unterhalte mich zum Abschied noch einige Minuten mit dem Hoteleigner. Ich frage ihn noch, was das mit dem Namen des 11City Hotel auf sich hat. Hausnummer – klar. Und die 11 soll eine Glückszahl sein. Gut – meine ist die 5. Aber beim Lottospielen hilft mir die auch nicht weiter.
Archäologisches Museum Chania
Ich gehe die nassen Straßen weiter zu meinem ersten Ziel meiner heutigen Rundreise. Ab ins archäologische Museum Chania. Angekommen empfängt mich am Eingang ein Kassierer. Er spricht kein Englisch, und ich kein Griechisch. Aber irgendwie kriege ich mit, dass sein Kasse nicht funktioniert und er mir keine Eintrittskarte geben kann. Stromausfall! Seltsam nur, dass die Beleuchtung im Museum funktioniert. Ok, dann gebe ich ihm einfach so das Geld – denke ich mir. Aber er lehnt ab und lässt mich so rein. Soll mir recht sein, wobei ich das Geld an seiner Stelle genommen hätte und die Tickets später nachträglich ausdruckt hätte.
Das archäologische Museum Chania ist ein relativ kleines Museum mit Ausstellungsstücken aus der Gegend um Chania und West Kreta. Das Gebäude gehörte vor vielen Jahren, zu Zeiten der Venezianer, zu einem katholischen Kloster. Die Sammlung umfasst viele gut erhaltene Ausgrabungsstücke, Keramiken, Statuen, Mosaike, Schmuck, Münzen, uvm.
Ich bin relativ schnell fertig mit meiner Tour durch das Museum. Eine Stunde habe ich für meine Fotos gebraucht. Ich bin nicht so der Museumsgänger, finde aber, dass sich der Besuch trotzdem lohnt. Die Stücke sind insgesamt schön anzusehen und werden im Ganzen gut erklärt. Man kriegt so einen guten Eindruck von der langen Geschichte Kretas.
Folklore Museum, Schiavo Hügel und die Markthalle von Chania
Weiter gehts. Ich laufe zum Folklore Museum Chania. Das ist gleich nebenan bei der Katholischen Kirche Chania. Leider hat das Museum geschlossen. Schade, denn gerne hätte ich mir mehr von dem Leben auf der Insel angesehen. Ich denke mir, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist und gehe weiter in Richtung Shiavo Hügel.
Ich biege die Straße rechts ab und sehe einige Meter weiter eine gesperrte Straße. Die, die mich zum Schiavo-Hügel hoch führen soll. Von dem Hügel, von dem man einen sehr guten Blick über die Altstadt von Chania hat und von wo man aus wunderbare Fotos machen kann. Schade. Heute auch nicht. Aber dafür komme ich in ein witziges Gespräch mit einem der Händler, die auf der Straße dort Souvenirs verkaufen. Natürlich möchte er mir seine Waren verkaufen und versucht mich von der Qualität seiner T-Shirts und der anderen Marken-Kleidung zu überzeugen. Ich bin freundlich und Kreta-entspannt und bestätige ihn in seiner Überzeugung, dass es sich um hochwertige Ware handelt. Kaufen tue ich trotzdem nicht, denn Kleidung habe ich genug.
Ich gehe weiter in Richtung Markthalle und mache hier und da ein paar Fotos. Die Markthalle Chania ist sozusagen eins der Wahrzeichen von Chania. Hier kann man ganz Markt-typisch einkaufen. Es gibt mehrere Fischstände, Spezialitätengeschäfte, Nützliches und auch Unnützes. Und auf einer Seite des kreuzförmigen Gebäudes gibt es mehrere Möglichkeiten zu essen.
Stadtpark, Agios Nicholaos Kirche, Schifffahrtsmuseum
Die Markthalle ist nichts Neues für mich. Über die Jahre hat sich kaum etwas verändert. Ich gehe weiter zum Stadtpark Chania, den ich dann auch nach 5 Minuten erreiche. Hier ist erstaunlich viel Betrieb. Eine Schulklasse bewundert gerade den beachtlichen Baum hier, der einen riesigen Stamm-Umfang hat. Andere schauen sich gerade die Tiere im kleinen Zoo an. Ein Pfau ist dabei. Ein weißer Albino-Pfau. Weiter hinten gibt es dann noch ein Park-Café.
Ich laufe weiter zur Agios Nicholaos Kirche. Der katholischen Kirche, die später in eine Moschee umgewandelt wurde und jetzt eine griechisch orthodoxe Kirche ist. Sehr interessant zu sehen, wie Kirchturm und Minarett zusammen stehen.
Weiter geht es durch die engen Gassen von Chania, ich gehe dabei bewusst einige Umwege zu meinem nächsten Ziel, dem Schifffahrtsmuseum Chania. Hier soll ein restauriertes minoisches Schiff ausgestellt sein. Als ich ankomme lese ich leider nur auf einem Schild, dass das Museum erst im April öffnet. Schade, denn ich hätte gerne das Schiff gesehen.
Der Leuchtturm von Chania
Der letze Punkt meiner Rundreise in Chania führt mich zum Leuchtturm Chania. Etwas Sorge habe ich, dass ich nass werden könnte. Regnen tut es gerade nicht, aber der Wind bläst umso mehr. Und ich höre die Brandung. Sehr laut sogar.
Auf den Leuchtturm hoch gehen konnte ich leider nicht. Am Gatter ist Schluss. Aber trotzdem, von hier hat man einen wunderschönen Blick auf alles am Hafen und Altstadt.
Die Akrotiri Halbinsel
Auf der Halbinsel gibt es viel zu entdecken. Zumindest habe ich das bei meinen Recherchen für meine Rundreise festgestellt. Mein erstes Ziel führt mich dann auch an einen Ort, von den man Chania überblicken kann. Zum Grab von Eleftheros Venizelos, dem wohl wichtigsten griechischen Politiker.
Ich bin nur wegen des Ausblicks her gekommen und um Fotos von Chania zu machen. Aber man kann hier auch noch mehr machen oder entdecken. Z.B. kann man sich die kleine Kirche aus dem 16. Jahrhundert ansehen. Oder einfach im Café nebenan einen perfekten Sonnenuntergang genießen.
Am Strand von Alexis Sorbas
Mich zieht es jetzt erstmal weiter zum Goldstrand, dem Drehort vom berühmten Film Alexis Sorbas mit Anthony Quinn. Der Film hat 3 Oscars gewonnen und hat dem Roman von Nikos Kazantzakis die nötige Berühmtheit verschafft. Hier am Strand ist dann auch der Platz an dem der berühmte griechische Tanz erfunden wurde. Und der Platz, an dem in der angrenzenden Taverne dem Film gehuldigt wird.
Nach ein paar Fotos mehr auf der Speicherkarte fahre ich weiter zu einem Strand, den ich schon auf vielen Postkarten gesehen habe. Ich behaupte mal, dass jeder diesen Strand kennt. Vielleicht aber nicht weiß, dass dieser auf Kreta ist bzw. nicht weiß, wo man ihn genau auf der Insel findet.
Der Postkartenstrand Seitan Limania
Es ist der Seitan Limania Strand, der sich im Osten der Akrotiri Halbinsel befindet. Das letzte Stück der Anfahrt dorthin ist etwas abenteuerlich. Die asphaltierte Straße geht ziemlich steil hinunter. Bis ganz runter zum Strand kommt man nicht. Vielleicht wenn man mutig ist und einen richtigen Geländewagen. Mir egal, ich will auch nur das Postkartenmotiv haben und das kriegt man wunderbar am Ende der asphaltierten Straße zu sehen.
Von Almyrida nach Falassarna
Für mich geht es jetzt weiter nach Kalyves. Ich will da „KV“ aus dem Kretaforum treffen. Eigentlich wollte ich das schon letztes Jahr. Aber manchmal klappt nicht alles im Leben. Diesmal schon. Netter Typ übrigens.
Richtig viel Zeit hatte ich nicht, denn ich habe bei meiner nächsten Unterkunft in Falassarna Bescheid gesagt, dass ich am späten Nachmittag die Schlüssel übernehme. Aber für ein Getränk und einen kleinen Snack hat es trotzdem gereicht. Und Kalyves fand ich auch ziemlich nett.
Ein perfekter Tag heute, auch wenn das Wetter anfangs ziemlich dürftig war und ich mir nicht alles ansehen konnte, weil vieles geschlossen war. Ich mache mich auf den Weg zu meiner nächsten Unterkunft nach Falassarna und hoffe dabei auf besseres Wetter am nächsten Tag.