Meine Rundreise durch Kreta führt mich am 3. Tag von einem Traumstrand zum anderen. Von Falassarna geht es am Sfinari Beach vorbei zunächst zum Chrysoskalitissa Kloster. Hier bin ich auf der Suche nach der goldenen Stufe. Danach besuche ich den nächsten Traumstrand. Den Strand von Elafonissi. Weiter geht es dann nach Paleochora und anschließend weiter nach Chora Sfakion.
Ich bin gestern genau zur richtigen Zeit in Falassarna angekommen. War es in Chania noch stark bewölkt, war hier hingegen perfektes Wetter. Die Uhrzeit passte auch, um im richtigen Licht hier den Traumstrand ablichten zu können. Ich war dann auch froh, dass ich schnell das Studio in den Magnolia Apartments beziehen könnte. Nach der Geldübergabe (35 Euro/Nacht) habe ich schnell noch meine Sachen ins Zimmer geworfen und bin dann anschließend die 5 Minuten zum Sandstrand gelaufen. Den Strand von Falassarna hatte ich dann auch ganz für mich. Perfekt für meine Fotos also!
Nach rund einer Stunde ging ich dann zurück zu den Magnolia Apartments Falassarna. Dort habe ich mich bei der netten Gastgeberin erkundigt, wo ich Anfang April abends noch was zu essen bekomme. Die Taverne Vassilis ist die einzige Taverne in der näheren Umgebung, die ganzjährig geöffnet hat. Lecker war es!
Das antike Falassarna
Neuer Tag, neues Glück – denke ich mir nach dem Aufstehen um 7 Uhr. Ich habe heute viel vor. Leider gepaart mir einer sehr langen Autofahren. Eine gewisse Unlust überkommt mich, als ich an die rund 250 Kilometer vorwiegend kurvigen Straßen denke, die auf mich heute zukommen. Das sind locker 4-5 Stunden im Auto sitzen.
Nach dem Duschen frühstücke ich erstmal. Ich hatte mich am Vortag noch mit dem Notwendigsten im Supermarkt eingedeckt. Wichtig ist der Kaffee. Ein wenig Toastbrot und etwas Belag, wobei mir ein kleines Glas Schokocreme ausnahmsweise ausreicht.
Ich packe meine wenigen Sachen zusammen und fahre zum antiken Falassarna, welches ja die Hafenstadt des alten Polyrrhenia ist und nunmehr seit einigen Jahren archäologische Ausgrabungsstätte ist.
Die Straße dorthin ist zunächst noch asphaltiert, geht dann aber nach den letzten Häusern in eine mit Schlaglöchern durchzogene Schotterpiste über. Einige Löcher sind noch mit dem Regen vom Vortag gefüllt, die ich aber in geschickter Slalommanier zu umfahren weiß. Nach etwa 3 Minuten auf der Piste komme ich dann endlich an mein Ziel. Dem antiken Falassarna.
Doch was sehen meine Augen. Ein umzäuntes etwas und eine Tür mit einem Vorhängeschloss und einem Schild mit dem Hinweis, dass hier bis zum Mai geschlossen ist. Zunächst gucke ich mir die Tür etwas genauer an und als ich sehe, dass hier wirklich kein Durchkommen ist, schaue ich mir die Umzäunung etwas genauer an. Ein für Kreta doch ziemlich solider gebauter Zaun, den man nur mit sehr viel sportlicher Kreativität überwinden kann. Schade, aber ich schaffe nicht mich zu überwinden und beschließe, mir das nicht anzutun und weiterzufahren. Da bleiben mir nur meine Fotos aus 2007. Dem Jahr, an dem ich das letzte Mal an dieser Stelle war.
Chrysoskalitissa Kloster mit goldener Stufe
Ich fahre an der Westküste Kretas Richtung Elafonissi. Streckenweise eine sehr schöne Küstenstraße mit wunderbarer Aussicht auf die Landschaft und das Meer. Mein nächstes Ziel ist das Chrysoskalitissa Kloster, ein Frauenkloster, welches nach Wikipedia noch von einem Mönch und einer Nonne bewohnt wird. Warum man wohl doch Frauenkloster sagt, wenn dort auch Männer sind?
Egal, ich bin nicht deswegen gekommen sondern wegen der goldenen Stufe. Die soll sich einem zeigen, wenn man ohne Sünde ist. „Chrysoskalitissa“ bedeutet nämlich goldene Stufe.
Das Kloster ist auf einem Felsen an der Küste erbaut, etwas erhöht zu dem Drumherum. Ich parke das Auto und gehe zu den Stufen und schreite diese dann hoch zur Kirche. Doch leider erscheint mir keine goldene Stufe. Na dann muss das wohl an einer Sünde liegen. Oder auch nicht…
Traumstrand Elafonissi
Weiter geht es. Zu einen der schönsten und bekanntesten Stränden der Insel. Dem bekannten Sandstrand von Elafonissi.
Die Fahrt dauert nicht lange, ist es doch gleich um die Ecke vom Kloster. Ich halte kurz vor dem Strand auf einer Anhöhe und suche mir einen geeigneten Platz für eine Panoramaaufnahme. Den finde ich nach etwas Klettern. Wunderschön!
Weiter zurück zum Auto und das letzte Stück zum Parkplatz von Elafonissi. Es sind nur wenig andere hier. Also beste Voraussetzungen für einen entspannten Strandspaziergang heute.
Elafonissi ist einer der eher bekannten Strände von Kreta. In der Saison kommen hier täglich viele Reisebusse mit Touristen an. Heute ist aber der 1. April und ich erwarte keinen einzigen Bus. Und ich werde nicht enttäuscht. Es tummeln sich nur etwa 20 andere auf der kleinen Insel und dem was sich davor befindet, aber das macht bei der Weite gar nichts.
Ich gehe weiter in Richtung Inselende. Hier sieht dann alles nach einer verlassenen Insel aus der Geschichte von Robinson Crusoe aus. Sehr schön! Niemand ist zu sehen. Ich habe die Insel mit ihrem tollen rosafarbenen Sandstrand für mich alleine und niemand stört mich. Ein perfekter Tag.
Paleochora im Schnelldurchlauf
Ich bin noch immer etwas benebelt von der Schönheit von Elafonissi. Ein richtig toller Ort um Strand und Meer zu genießen. Etwas Karibikflair in Griechenland.
Heute kann ich leider nicht länger bleiben. Es sind sicher noch 200 Kilometer mit dem Auto vor mir und ich entscheide mich zur Weiterfahrt. Ich schalte mein Google Maps Navi an und tippe Paleochora ein. Dank funktionierendem Internet hier finde ich dann auch eine geeignete Route und fahre los.
Leider erscheint mir die Route so überhaupt nicht geeignet. Kurven ohne Ende. 50 Kilometer lang. Ich bin entsprechend genervt und muss leider zugeben, dass mir selber etwas schlecht im Magen wird. Habe ich mir vielleicht die falsche Strecke ausgesucht?
Ich bin froh endlich Paleochora zu sehen. Sehr schön, denn ich bin das erste Mal hier und habe nun eine eigene Vorstellung von dem Ort. Auch wenn ich ihn heute nicht richtig entdecken kann und nur wenige Fotos machen werde. Aber ich werde wiederkommen und den Ort beim nächsten Mal genauer erkunden. Ich glaube es lohnt sich!
Chora Sfakion
Ich fahre noch durch Paleochora hindurch und mache mich auf den Weg nach Chora Sfakion. Google Maps zeigt mir diesmal einen anderen Weg in Richtung Norden und dieser ist auch wesentlich angenehmer zu fahren als der Herweg.
Überraschungen gibt es keine. Ich tanke nochmal das Auto auf dem Weg zum Tagesziel und fahre unbeschwert dorthin. Etwa 150 Kilometer im Auto. Keine Freude!
Zwischen Chania und Georgiopoli kann ich auf der Fahrt noch einen schönen Blick auf die schneebedeckten Berge der Lefka Ori werfen. Anfang April. Auf Kreta.
Angekommen in Chora Sfakion parke ich meinen Mietwagen auf dem großen Parkplatz und gehe im Gedanken an den nächsten Tag und meine geplante Wanderung nach Loutro die letzten Schritte zu meinem Apartment.