Den 4. Tag meiner Rundreise lasse ich nach dem Stress vom Vortag etwas ruhiger angehen. Von Chora Sfakion geht es bei einer Wanderung zu Fuß über den Sweet Water Beach nach Loutro. Und wie sich später herausstellt, auch wieder zu Fuß zurück nach Chora Sfakion.
Der gestrige Tag ist durch den langen Roadtrip durch Westkreta genau so anstrengend geworden, wie ich es mir bei der Planung der vorgestellt hatte. Viel im Auto, wenig an der Luft, wenig Spaß. So ist es eigentlich nicht zu empfehlen.
Gestern bin ich relativ spät in Chora Sfakion angekommen. Der Parkplatz war erstaunlich leer. Keiner da, der Geld von einem haben wollte. Freie Platzwahl. Und irgendwie dachte ich mir das auch.
Nach dem Parken habe ich mir erstmal meine Sachen geschnappt und bin die leere Promenade am Hafen zu meinem zuvor gebuchten Hotel Alkyon (29 Euro/Nacht) gegangen. Es hatten noch nicht alle Restaurants in Chora Sfakion geöffnet und die meisten Geschäfte waren ebenso geschlossen.
Am Hotel angelangt habe ich erstmal entdecken müssen, dass die Türen verschlossen waren. An der Tür war aber ein Schild mit einer Telefonnummer angebracht, die man anrufen soll, wenn man da ist. Das habe ich dann auch getan und ein älterer Herr war kurze Zeit später bei mir und hat mich durch das Hotel zu meinem Zimmer geführt.
Hotel Alkyon
Das Zimmer war ok. Schlicht. Sauber. Frisch geweißt, und so roch es auch. Nach frischer Farbe. Beim Auspacken meiner paar Sachen habe ich mir dann auch schon innerlich ausgemalt, wie ich mit dem Farbgeruch schlafen werde.
Nach dem Auspacken wollte ich mich dann noch in eine der schon geöffneten Tavernen setzen und eine Kleinigkeit essen. Ich mir etwas Geld mitgenommen und bin zur Zimmertür raus und wollte abschließen. Irgendwie ging es nicht. Der Schlüssel war nicht kompatibel mit dem Schloss. Nichts ging. Also ab zum Gastgeber und die Problematik erklärt. Mit Händen und Füßen, denn Griechisch konnte ich nicht. Aber irgendwie klappt die Verständigung trotzdem immer.
Er hat dann auch noch etwas rum probiert und letztendlich auch aufgegeben. Er meinte noch etwas, dass die Handwerker gerade viel renoviert haben und da wohl was mit den Schlössern durcheinander gekommen ist. Als Lösung des Problems hat er mir ein anderes Zimmer gegeben. Mit einem Mini-Ausblick auf den Hafen. Immerhin!
Nach dem Umzug in das neue Zimmer bin ich dann runter zur Promenade und habe mich in eine Taverne gesetzt. Ich habe den Wirt gefragt, was er denn heute schon im Topf hat. Lamm! Sehr sehr schön. Dazu noch mein Lieblingsbier, ein Alfa. Bestellt. Gegessen. Getrunken. Genossen. Ein schöner Tagesausklang!
Wanderung nach Loutro
Mein Tag beginnt früh um 7 Uhr. Ich will heute einen entspannten Tag haben. Dazu hatte ich mir die Wanderung zum kleinen Fischerdorf Loutro ausgesucht. Wandern kann sehr entspannen. Man kriegt einen so schön freien Kopf dabei.
Ich stehe auf und springe schnell unter die Dusche und genieße überrascht das warme Wasser. Als einziger Hotelgast hätte ich eigentlich kaltes Wasser erwartet, aber so finde ich das natürlich auch sehr angenehm.
Nach der Dusche packe ich zügig meine Sachen und verlasse das Zimmer in Richtung Auto. Den Zimmerschlüssel lasse ich wie verabredet in der Tür stecken. Aus dem Auto hole ich noch meine Wanderstöcke und lasse als Ersatz ein paar Dinge aus meinem Rucksack im Kofferraum.
Jetzt geht es los. Ganz entspannt geht es in Richtung Loutro. Aber seht selbst in diesem Video.
Oder alternativ in dieser Beschreibung zu der Wanderung von Chora Sfakion nach Loutro.
Wanderung von Loutro nach Chora Sfakion
In Loutro angekommen habe ich erstmal erstaunt festgestellt, dass hier Anfang April auch noch nichts los ist. Nicht viel jedenfalls. Die Geschäfte hatten noch überwiegend zu oder waren gerade dabei, diesen mit Waren zu bestücken. Eine Taverne hatte nicht geöffnet. Hinten in Richtung Anlegestelle war aber das Cafe geöffnet.
Ich hatte Glück, dass gerade Mittagszeit war und die Arbeiter in der Taverne Limani in Loutro gerade bekocht wurden. Hier wurde nämlich gerade alles chic gemacht, neu gestrichen und repariert. Und irgendwann muss man ja auch mal eine Pause machen und etwas essen. Ich habe den Wirt einfach gefragt, ob er mir auch etwas machen kann. Er konnte auch meine Gedanken lesen, bzw. hat genau meinen Geschmack getroffen. Einen griechischen Salat, ein Omelett und eine Flasche Alfa Bier. Ob er mich wohl kannte?
Nach dem Essen habe ich noch etwas den Blick auf Loutro und das Meer genossen. Den Ort habe ich zuvor noch nie so leer gesehen. Keine Sonnenliegen, kaum Menschen. Ein paar Wanderer. Eine Familie aus Skandinavien hat mich noch gefragt, ob die Wanderung nach Chora Sfakion für ihre kleinen Kinder möglich ist. Ich glaube, dass das älteste Kind 4 war, und ich konnte das nur verneinen. Für ein Kind mit 4 Jahren halte ich diese Tour doch für zu schwierig/lang.
Beschwerlicher Rückweg
Ich wollte ursprünglich auf die Fähre um etwa 17 Uhr warten und mit dieser zurück nach Chora Sfakion fahren. Aber irgendwie war ich noch nicht zufrieden und habe überlegt, welche Möglichkeiten ich noch habe. Zurück laufen. Prima Idee! Das schaffe ich locker – dachte ich mir. Wasser hatte ich auch noch genug dabei. Also auf zurück, zu Fuß.
Und was soll ich sagen?! Der Rückweg war natürlich nicht mehr so locker wie der Hinweg. Die Beine wurden mir am Sweet Water Beach schwer und ich war froh, dass ich auf dem Rückweg noch zwei Franzosen getroffen habe, die mich oben an der Straße ein Stück nach Chora Sfakion zum Parkplatz mitgenommen haben.
Ich steige in mein Auto und fahre mit schweren Beinen zu meiner nächsten Unterkunft, den Zorbas Rooms nahe Frangokastello.